Barrierefrei Hören

Infrarotbasierte Systeme

Infrarot (IR)-Hörunterstützungssysteme verwenden für das Auge unsichtbares Infrarotlicht, um Audiosignale zu Personen zu übertragen, die Hörunterstützung oder Sprachinterpretation benötigen.
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Die Technik:
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Ein oder mehrere Sender  – gekoppelt mit der Beschallungsanlage – wandeln das Audiosignal in ein speziell moduliertes Signal, das Infrarotstrahler ansteuert und das abgegebene Licht entsprechend moduliert.
Jeder Hörgeschädigte ist mit einem eigenen Empfänger zu versorgen, der das ‚Lichtsignal‘ wieder zurück in ein elektrisches Signal wandelt, das über Kopfhörern direkt gehört oder eine Teleschlinge dem Hörgerät mit T-Option zugespielt wird.
Das Lichtsignal liegt im Infrarotbereich und ist für das menschliche Auge nicht sichtbar.

Zur Zeit der wesentlich stärker regulierten Funkfrequenzen basierten die meisten Schwerhörigen- und / oder Dolmetschersystem auf dieser Technik, so häufig in vielen älteren Installationen noch anzutreffen. Inzwischen häufig durch funkbasierte Anlagen ersetzt.

Dabei ist der technische Ansatz keineswegs als ‚veraltet‘ anzusehen, neben den günstigen analog arbeitenden Systemen mit bis zu 4 unabhängigen Kanälen sind inzwischen digital arbeitende Multikanal – Systeme für den porofessionellen Einsatz im Angebot.

 

Zielgruppe:

  • der schwach Hörgeschädigte, der sich ohne weitere Hilfsmittel bewegt
  • Hörgeräteträger über Teleschlinge
  • Dolmetscherbetrieb

Vorteile:

  • MEHRKANALIGKEIT:
    Systeme können zudem für Simultanübersetzung eingesetzt werden, da sie in der Regel über mehrere schaltbare und unterschiedlich ansprechbare Übertragungskanäle verfügen
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  • ABHÖRSICHERHEIT:
    das Signal bleibt im Raum – ist somit bei visueller Abschottung des Raumes abhörsicher
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  • ABSOLUT KEIN ÜBERSPRECHEN:
    Räumlich getrennte Anlagen störemn sich gegenseitig nicht, somit können in jedem Raum bei Bedarf alle Kanäle genutzt werden
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Nachteile:

  • BEDINGTE TEILHABE:
    für jeden Hörgeschädigten muss ein eigener Empfänger bereitgestellt werden.
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  • eine direkte induktive Einkopplung in vorhandene Hörgeräte ist nicht möglich, funktioniert nur über Infrarotempfänger plus Teleschlinge
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  • HANDLING / WARTUNG – HOHER AUFWAND:
    Ausgabe und Einsammeln der Empfänger, Reinigung, etc.
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  • die sogenannten und häufig bevorzugten Kopfbügelempfänger sind für Menschen mit Hörgerät unbrauchbar, das Hörgerät steckt ja selbst in der Ohrmuschel. Das gleiche gilt für geschlossene Kopfhörer, sie führen beim Hörgerät unweigerlich zu Rückkopplung.
  • im Vergleich zu den anderen Systemen ergeben sich komplett andersgeartete Betriebsstörungen:
    • es muss Sichtverbindung quasi zum Infrarotstrahler bestehen.
      Häufig reicht schon ein stehender Mensch vor einem sitzenden, dass das Signal abreisst
    • dunkel angstrichene Räume sind für den eben genannten Effekt wesentlich stärker anfällig, da das Infrarotlichtsignal nicht an den Wänden reflektiert werden kann
    • starke Bühnenbeleuchtungen auf Basis von Glühlampen oder Halogenscheinwerfer reduzieren die Reichweite unter Umständen erheblich

 

Insgesamt empfehlen wir immer die Taschenempfänger, sie sind wesentlich  ‚lichtsensitiver‘ als die Kopfbügelempfänger, das gilt für alle Hersteller.